Am 23./ 24. Juni 2022 fand an der Evangelischen Hochschule Nürnberg die 7. Tagung »Technik – Ethik – Gesundheit« mit dem Thema »Roboter (er)leben« statt.
Die Tagung wurde in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie Tutzing, mit dem Institut für Pflegeforschung, Gerontologie und Ethik (IPGE) und unserer Fachstelle organisiert.
Einen Bericht über die Tagung können Sie hier lesen.
Die Erfahrung mit Robotern ist so fremd wie faszinierend. Selbst Roboter mit einfachstem Äußeren erregen unsere Aufmerksamkeit, rühren an und ziehen in den Bann. Auch wenn klar ist, dass es sich hier um Maschinen handelt, so rufen Roboter mit ihren Aktionen und Signalen etwas in uns Menschen hervor, das über reine Mechanik, Elektronik und Funktion hinausgeht. Was ist das, und wie können wir das besser verstehen?
Roboter – wörtlich übersetzt sind das Arbeiter. Roboter sind Maschinen, aber keine Arbeitsmaschinen im herkömmlichen Sinne. Aber auch sie sollen die ihnen zugewiesene Arbeit präzise erledigen, ohne soziale Ansprüche damit zu verbinden oder gar Widerspruch zu erheben. Das ist eine ideale Vorstellung, die mit ihnen verbunden wird. Derzeit wird diese Vorstellung auf andere Bereiche ausgedehnt: Roboter sollen auch im Sozialen, d. h. in der Pflege, in der sozialen Arbeit, in Verwaltungen und öffentlichen Einrichtungen, präzise und effizient die ihnen zugewiesene Arbeit erledigen, ohne soziale Irritationen zu verursachen. Kann das gut gehen? Sind soziale Interaktionen nicht grundsätzlich von Interpretationen begleitet und damit anfällig für Missverständnisse? Vielleicht aber können wir Menschen mit Robotern deshalb sinnvoll interagieren, weil künstliche Intelligenzen auf genügend Daten aus unserem sozialen Handeln zugreifen und sie uns so sozial adäquat begegnen können? Aber, was ist adäquat bei einem Roboter? Was betrachten wir Menschen als adäquat, wenn wir uns an Roboter gewöhnen? Wie müsste so ein Roboter beschaffen sein? Wer kann so etwas konstruieren?
Es sind Menschen, die Roboter und die ihnen zugehörige künstliche Intelligenz konstruieren. Und so sind es auch menschliche Entscheidungen, ob wir Roboter zu unseren Kooperationspartnern, zu unseren sozialen Begleitern, vielleicht sogar zu sozialen Gegenüber mit Pflichten und Rechten machen – und zu welchen Bedingungen? Und was erwarten wir Menschen davon? Welche Verluste werden wir verzeichnen?
Die 7. Fachtagung »Technik – Ethik – Gesundheit« widmete sich diesen Fragen und dem weiteren Themenkreis der Digitalisierung im Gesundheitswesen in einer Reihe von Fachvorträgen und Workshops.
Anbei ein paar Eindrücke von der Tagung: